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13. Juli 2012

Ehepaar Rappen unterstützt Kindergartenschach

Über eine Spende für das Kindergarten-Projekt kann sich das Schachzentrum Baden-Baden freuen.

Dorothe und Ulrich Rappen unterstützen das Projekt des Schachzentrums und der Grenke-Stiftung im aktuellen Kindergartenjahr. Mit Schach an zwei Kindergärten fing das Projekt im September letzten Jahres an. Die Patenschaft für den Kindergarten „Le Petit Prince“ in der Schwarzwaldstraße übernahm nun das Ehepaar, für das Kinderhaus Eulenspiegel die Grenke-Stiftung.

Insbesondere die Förderung der Kinder und Jugend im Schachspiel sehen die Spender als eine wichtige Aufgabe des 1996 gegründeten Schachzentrums. Diese Aufgabe soll der Verein durch den Betrag von jeweils 1.000 Euro weiter fördern können. (Markus Keller)

Die Idee für das Kindergarten-Projekt hat Markus Keller, Geschäftsführer des Schachzentrums, aus seiner Heimat Mannheim mitgenommen. Dort wurde Schach zeitweise an 15 Kindergärten angeboten. Die Resonanz der Kindergärten und Eltern ist auch in Baden-Baden sehr positiv. Eltern wollen ihre Kinder vor dem Start in die Schule mit logischem Denken konfrontieren, die Konzentrationsfähigkeit erhöhen. Die PISA-Studie tut ihr Übriges. Eine noch zu prüfende These des Schachzentrums ist zudem: „Durch die mit Schach erworbenen bzw. entwickelten Fähigkeiten und Kenntnisse wird die Befähigung von Kindern gefördert, aus ihrer sozial bedingten Bildungskarriere auszubrechen und höhere Abschlüsse zu erreichen.“ Nur im Kindergarten erreiche man eine breite Gruppe von potentiellen Hauptschul- bis Gymnasiums-Kandidaten.

Diese breite Förderung im frühen Stadium ist es auch, was Ulrich Rappen, Chefarzt an der Baden-Badener Kinderklinik, bewog, zusammen mit seiner Frau die Patenschaft zunächst für ein Jahr zu übernehmen. Dorothe Rappen ist Lehrerin an der Klosterschule vom Heiligen Grab und in vielen lokalen sozialen Projekten ehrenamtlich tätig.

Die Schecküberreichung erfolgte bei einem Besuch des Ehepaars im „Le Petit Prince“. Laura Sentef, die zusammen mit ihrem Mann eine Schachschule im Baden-Badener Raum aufgebaut hat, führt dort durch die Unterrichtsstunde.

Die Leiterin des deutsch-französischen Kindergartens, Heidi Quéré, ist Feuer und Flamme für das neue Projekt. Seit Start ihrer Gruppe sind die 9 Kinder dabei, Jungen und Mädchen zu gleichen Teilen.

Und die Kinder lernen wirklich bereits im Alter von vier oder fünf Jahren Schach. Zwar benötigen sie dafür länger als ältere Kinder, sind aber auch nicht so frustriert, wenn sie einmal verlieren. Spielerisch erobern sie die Welt. Am Ende eines Kindergartenjahres mit einer Einheit Schach wöchentlich von 45 Minuten – in der die Kinder nicht immer nur am Brett sitzen bleiben – können die Eltern ohne weiteres ins Schwitzen kommen, die Kleinen werden sie „schlagen“.

Laura Sentef, die auch Grundschulgruppen unterrichtet, ist von den 4- bis 5-jährigen Kids hellauf begeistert. „Es ist wunderbar zu sehen, wie die Kinder so komplizierte Sachen aufnehmen können. Sie brennen darauf zu spielen.“. Und auch Heidi Quéré spricht von der Begeisterung und Vorfreude auf das Schach, wenn die Kinder „schon am Vortag immer wieder fragen, wann die „Schachfrau“ denn endlich“ komme. Allen Beteiligten gefällt aber unisono das Strahlen der Kinder, wenn ihnen etwas gelungen sei, z. B. mit dem Bauern ins gegnerische Lager vorzudringen.

Wer sich Schach im Kindergarten wie eine Schulstunde vorstellt, liegt völlig falsch. Das Spiel wird kindgerecht vermittelt. Neben Phasen am Brett oder in der Gruppe wird gemalt, gebastelt, gespielt. Ziel ist aber immer, neue Aspekte des Schachs nachhaltig kennenzulernen.

Das Schachzentrum will im Kindergartenjahr 2012/13 auch weiteren Kindergärten die Möglichkeit geben, sich an dem Projekt zu beteiligen und sucht deshalb nach weiteren Patenschaften.

Zu einem Erfahrungsaustausch trafen sich Laura Sentef, Heidi Quéré, Dorothe und Ulrich Rappen mit Bernd Emmelmann (Jugendleiter der OSG Baden-Baden), Jens Thieleke (Vorsitzender der OSG Baden-Baden) und Markus Keller.